Zahnschmelz stärken – 7 Tipps

ganzheitliche Zahnheilkunde

Der Zahnschmelz zählt zur härtesten Substanz im menschlichen Körper. Und dennoch wird er durch den Lebensstil geschädigt. Die Folgen davon sind Zahnschmerzen, Verfärbungen und Rillen, die die Entstehung von Karies begünstigen. Durch Forschungen weiß man, dass sich Zahnschmelz nicht von selbst regenerieren kann. Wie Sie den Zahnschmelz stärken, damit es nicht zum Abbau kommt, erfahren Sie in diesem Artikel.

Was verursacht Zahnschmelzabbau?

Zahnschmelz besteht zu einem großen Teil aus Mineralien wie Calcium, Phosphor und Magnesium. Er überzieht den sichtbaren Teil der Zähne und schützt sie vor Temperaturen, Säuren, Abnutzung und Entkalkung.

Regelmäßiger Kontakt mit Säuren kann den eigentlich robusten Zahnschmelz aufweichen, verdünnen und seine Robustheit schwächen. Dadurch kommt es zum Zahnschmelzabbau.

Die Säuren kommen zumeist in der Ernährung vor. Obst oder zuckerhaltige Getränke sind die häufigste Ursache davon. Menschen, die häufig erbrechen, leiden auch häufig daran.

Im gesunden Mund herrscht ein alkalisches Milieu. Doch durch mangelnde Mundhygiene oder Metallen im Mund kann sich diese Flora in eine saure umwandeln. Auch das weicht den Zahnschmelz auf.

Daneben gibt es noch eine weitere Ursache, die den Abbau des Zahnschmelzes zur Folge hat: Mechanische Abnutzung, beispielsweise durch nächtliches Knirschen, einer falschen Zahnputz-Technik oder die Verwendung einer starb abrasiven Zahncreme zur Aufhellung.

Der Zahnschmelzabbau geschieht nicht über Nacht. Vielmehr ist es ein Prozess, der schleichend vorangeht. Deshalb können Sie täglich etwas dafür tun, den Zahnschmelz zu stärken.

7 Wege zu einem starken Zahnschmelz

1. Säuren richtig verzehren

Säuren stellen den größten Faktor für Zahnschmelzabbau dar. Unter anderem auch, da die Säuren immer wieder über den Tag konsumiert werden und dadurch den Schmelz dauerhaft aufweichen. Sie schützen ihn schon, wenn Sie Zuckerhaltiges wie süße Getränke oder Obst einmal am Tag zu sich nehmen. Nach einiger Zeit neutralisiert sich der pH-Wert in ihrem Mund wieder und kann den Zahnschmelz nicht mehr angreifen.

Anders verhält es sich, wenn Sie Metallimplantate besitzen. Diese sorgen für ein dauerhaft saures Milieu in Ihrem Mund. Dies kann durch eine Metallentfernung und dem Umstieg auf Keramikimplantate umgangen werden.

2. Richtige Putztechnik

Viele putzen ihre Zähne nicht, sondern schrubben sie regelrecht ab. Doch dadurch nimmt der Schmelz schaden. Verschlimmert wird das, wenn sie zu wenig Abstand zu den Mahlzeiten und der Zahnpflege halten oder eine stark abrasive Zahncreme verwenden.

Achten Sie auf einen maximalen Druck von 150 g beim Zähneputzen und verwenden Sie eine Zahnbürste mit weichen Borsten. Ideal warten Sie mindestens 30 Minuten nach dem Essen und reinigen erst danach Ihre Zähne. Wenn Ihre Zeit das nicht erlaubt, spülen Sie den Mund vorher gründlich mit Wasser aus. Auch das hilft dabei, den pH-Wert zu neutralisieren – oder beachten Sie den folgenden Tipp:

3. Kaugummi kauen

Gerade in der Mittagspause ist nicht genügend Zeit, zwischen Mittagessen und Zähneputzen mindestens 30 Minuten verstreichen zu lassen. Diese Zeit sollten Sie sich jedoch nehmen, damit der durch die Säuren aufgeweichte Schmelz durch die Zahnbürste nicht noch mehr geschwächt wird. Um Ihrer Mundflora dennoch etwas Gutes zu tun, können Sie auf Zahnpflegekaugummi zurückgreifen, der keinen Zucker enthält. Empfehlenswert sind Kaugummi mit Xylit, da sie die Remineralisierung fördern.

4. Keine aufhellenden Zahncremes benutzen

Strahlend weiße Zähne, ohne ein teures Bleaching durchführen zu lassen, wünschen sich viele und greifen auf Weißmacher-Zahncremes zurück. Doch statt die Zähne wirklich aufzuhellen können sie mit eine Ursache sein, wieso sich später tiefe Verfärbungen bilden: Sie rauen den Zahnschmelz auf und geben Bakterien und färbenden Partikeln ideale Haltepunkte.

Der Abrieb dieser Zahnpasten wird im RDA-Wert angegeben. Dieser Wert sagt aus, wie abrasiv die Creme ist. Je höher der Wert, desto schlechter für Ihren Zahnschmelz. Der Wert sollte, wenn Sie höchstmöglichen Schutz für Zahnfleisch und Zahn möchten, höchstens 80 betragen.

5. Zahngesunde Ernährung

Einmal verlorener Zahnschmelz kann sich nicht wieder selbst regenerieren. Jedoch kann er durch Remineralisierung gestärkt werden. Dazu sind viele Nährstoffe nötig, die in den Speichel übergehen. Empfehlenswert ist deshalb, eine möglichst naturbelassene Ernährungsweise und eine optimale Versorgung mit allen Vitaminen, Spurenelementen und Mineralstoffen. Hier finden Sie einen tieferen Einblick in die zahngesunde Ernährung.

6. Speichelfluss anregen

Der Speichel hat mehrere wichtige Aufgaben in der Zahn- und Mundgesundheit. Er spült Essensreste weg, neutralisiert den pH-Wert im Mund und kann den Zahnschmelz remineralisieren. Nach einer Mahlzeit, nach der Sie sich nicht die Zähne putzen können, ist der Speichelfluss deshalb wichtig. Sie regen in beispielsweise durch das Kauen von Kaugummi an oder indem Sie viel Wasser trinken oder die Speicheldrüsen massieren.

Ein Punkt befindet sich am Kieferknochen auf der Höhe des Ohrläppchens. Massieren Sie diese Stellen kreisförmig im Uhrzeigersinn, wird Ihre Speichelproduktion angeregt. Wichtig ist auch, dass Sie Ihre Mahlzeiten gut kauen, denn auch das regt den Speichelfluss schon während der Nahrungsaufnahme an.

7. Miomimetische Mineralisierung

Die Zahnforschung konnte in den letzten Jahren einige Durchbrüche erzielen, die den Zahnschmelz stärken und teilweise wiederherstellen können. Eine Möglichkeit ist zum Beispiel der sogenannte künstliche Zahnschmelz, den Sie durch Zahnpasta oder Mundspüllösungen auf Ihren Zähnen verteilen. Auf dem Zahn entsteht eine Art Vorläuferschicht, die das Wachstum der Substanzen des Zahnschmelzes anregen und die Hartgewebeentwicklung nachahmt. Diese Zahncremes und Mundspülungen stellen eine gute Ergänzung zu den anderen Tipps dar.

Fazit: Zahnschmelz stärken

Da sich Zahnschmelz nicht von selbst regeneriert, ist es umso wichtiger, auf einen gesunden Schmelz zu achten. Die wichtigsten Maßnahmen dazu sind die richtigen Ess- und Zahnpflegegewohnheiten sowie die Entfernung von Metallimplantaten. Ergänzend dazu können Sie Zahnpflegeprodukte mit künstlichem Zahnschmelz verwenden. Gerne beraten wir Sie dazu individuell in unserer Praxis in Wachtberg. Vereinbaren Sie jetzt einen Termin bei uns. Wir freuen uns auf Sie.

Disclaimer:
Alle empfohlenen Maßnahmen in diesem Artikel stellen keine Beratung bei einem Zahnmediziner, Arzt oder Heilpraktiker dar. Die Durchführung der genannten Handlungsmöglichkeiten geschieht auf eigene Verantwortung und sollte mit Ihren behandelnden Ärzten abgesprochen werden.

Quellen

Changyu Shao, View ORCID ProfileBiao Jin, Zhao Mu, Hao Lu, Yueqi Zhao, Zhifang Wu, View ORCID ProfileLumiao Yan, View ORCID ProfileZhisen Zhang, Yanchun Zhou, View ORCID ProfileHaihua Pan, View ORCID ProfileZhaoming Liu,* and View ORCID ProfileRuikang Tang (2019): Repair of tooth enamel by a biomimetic mineralization frontier ensuring epitaxial growth.

In: Science Advances  30 Aug 2019: Vol. 5, no. 8, eaaw9569. DOI: 10.1126/sciadv.aaw9569

2 Kommentare

  1. Benjamin Neuenhof

    Mein Zahnschmelz hat sich über die Jahre abgebaut. Hilfreich war der Tipp, dass man säurehaltige Lebensmittel so gut es geht vermeiden sollte. Ich werde weitere Hilfe von einem Zahnarzt einholen.

    Antworten
    • Jürgen Melzener

      Es ist ein wichtiger Schritt, säurehaltige Lebensmittel zu meiden, um weiteren Abbau des Zahnschmelzes zu verhindern. Die Konsultation eines Zahnarztes ist definitiv eine kluge Entscheidung, um eine professionelle Einschätzung und gegebenenfalls Behandlung zu erhalten.

      Antworten

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Melzener

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Ich halte es für angebracht, die Zahnmedizin auf eine höhere Ebene zu bringen, indem wir uns auf Methoden konzentrieren, die den Körper nicht unnötig belasten und die biologischen Bedürfnisse des Menschen berücksichtigen. Meine persönliche Erfahrung hat mich gelehrt, dass es entscheidend ist, die Ursachen von Erkrankungen aufzudecken und gezielt zu behandeln.

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