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Zahnarztpraxis Jürgen Melzener
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Hypomineralisation natürlich behandeln

ganzheitliche Zahnheilkunde

Viele Eltern sind ratlos und teilweise überfordert, wenn Kinderzähne trotz sorgfältiger Pflege vergilben, schmerzen oder gar bröckeln. Es liegt nicht an der mangelnden Pflege – es steckt eine Erkrankung dahinter. Die Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (umgangssprachlich auch Kreidezähne) sorgt dafür, dass der Zahnschmelz seine normale Schutzfunktion nicht mehr erfüllen kann. Wie es dazu kommt und vor allem, was Sie dagegen tun können, erfahren Sie hier.

Was ist die Hypomineralisation oder Molaren-Inzisiven-Hypomolarisation?

Es ist ein Defekt des Zahnschmelzes, der bei den bleibenden Backen- oder Schneidezähnen bei Kindern auftritt. Betroffene Zähne verfärben sich gelblich bis bräunlich und sind äußerst schmerzempfindlich. Der Zahnschmelz ist etwa 90 % dünner als an gesunden Zähnen. Die Erkrankung wurde 1987 erstmals beschrieben. Therapien gib es seit weniger als 10 Jahren.

Wie entsteht die Hypomineralisation?

Die genauen Ursachen, die für die Entstehung der Kreidezähne verantwortlich sind, konnten noch nicht abschließend definiert werden. Eine schwedische Arbeitsgruppe beschrieb sie zuerst 1987 als eigenständiges Krankheitsbild. Doch Funde aus dem 17-18. Jahrhundert deuten darauf hin, dass dieses Krankheitsbild schon lange existiert. 2003 wurden die Kriterien festgelegt, wann es sich um die MIH (Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation) handelt. Dementsprechend steckt die Festlegung der auslösenden Faktoren bis jetzt noch in den Kinderschuhen.

Im Verdacht stehen:

  • Medikamenteneinnahme
  • Atemwegserkrankungen
  • Störungen im Mineralhaushalt sowie Vitamin-D-Mangel
  • Bisphenol A (BPA)
  • Chronische Nierenerkrankungen

Dazu kommt, dass es geografische Häufungen gibt, die noch nicht abschließend geklärt wurden. In manchen Studien wurde auch eine zu hohe Konzentration an Fluorid bei den Kindern festgestellt, die an Kreidezähnen leiden. Säuglinge, die gestillt werden, haben ein geringeres Risiko, später Kreidezähne zu entwickeln als Säuglinge, die über ein Fläschchen gefüttert werden.

Werden in den letzten Schwangerschaftsmonaten Medikamente, insbesondere Antibiotika, eingenommen, erhöht sich das MIH-Risiko.

Wie weit ist die Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation verbreitet?

Obwohl die Forschung noch in den Kinderschuhen steckt, sind die Zahlen der betroffenen Kinder erschreckend – mehr als 10 % leiden an der schmerzhaften Erkrankung. Laut einer Studie der Fünften Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS V) litten 2018 über 28 % der 12-Jährigen an mindestens einem von MIH betroffenen Zahn.

Eine Studie einer Greifswalder Arbeitsgruppe fand heraus, dass es regionale Unterschiede gibt. Kinder in Düsseldorf weisen häufiger Kreidezähne auf als Kinder in Heidelberg oder Greifswald. Gleichzeitig konnte in Gegenden mit einem hohen Spiegel an Fluorid im Trinkwasser beobachtet werden, dass die Kinder einen schwereren Verlauf der MIH haben.

Folgen der Kreidezähne

Verfärbte Backen- oder Schneidezähne können ästhetisch sehr belasten. Betroffene Kinder schämen sich, zu lächeln oder gar zu reden. Doch die MIH hat noch weitere Folgen: Da die Zähne extrem schmerzempfindlich sind, wird die tägliche Zahnpflege zur Qual. Die Kinder wehren sich, die Zähne zu putzen oder gar den Mund auszuspülen. Dadurch leiden alle Zähne und werden für Karies und andere Probleme anfälliger.

Hypomineralisation behandeln

Die ersten Therapieansätze wurden vor etwa 10 Jahren festgelegt. Zahnärzte empfehlen Zahnpasta mit mindestens 1.000 ppm Fluorid, eine spezielle Zahnputz-Technik und einmal wöchentlich ein Fluoridgel, das auf eine Schiene aufgetragen oder alternativ gründlich eingebürstet wird. Zudem wird der tägliche Konsum von Speisen empfohlen, die mit fluoridiertem Speisesalz zubereitet wurden.

In den Zahnarztpraxen werden die betroffenen Zähne mit Füllungen aufgebaut oder der Zahnschmelz versiegelt. Bei einem härteren Befall greifen viele zu einer konfektionierten Stahlkrone.

In Skandinavien werden teilweise Backenzähne kieferorthopädisch eingestellt, wenn diese erhaltungswürdig sind. In Deutschland wird dieses Verfahren allerdings noch sehr selten eingesetzt.

In unserer Praxis für ganzheitliche Zahnmedizin in Wachtberg verzichten wir aus gesundheitlichen Gründen auf den Einsatz von Fluorid. Wir beraten Sie und Ihr Kind gerne über die Möglichkeiten der Remineralisierung der Zähne.

Falls nötig, setzen wir auf Füllungen aus hochwertiger Keramik, die sich der Zahnfarbe ideal anpassen. Sollten Kronen oder Brücken nötig werden, verwenden wir auch hier stabile Vollkeramiklösungen. Damit sorgen wir dafür, dass Ihr Kind durch schädliche Füllstoffe oder Fluorid zusätzlich belastet wird. Wir setzen ausschließlich auf gut verträgliche Materialien – für die Gesundheit Ihrer ganzen Familie.

Kreidezähne vorbeugen

Die Schulmedizin geht davon aus, dass einmal verlorener Zahnschmelz immer verloren wäre. Wie im letzten Blog-Interview mit Benjamin Weidig angesprochen, besteht jedoch die Chance, Zahnschmelz zurückzuholen.

Da es sich bei den Kreidezähnen um eine Hypomineralisation handelt, könnte der Zahnschmelz durch eine entsprechende Mineralisation wiederkommen. Eine entscheidende Rolle hat hierbei das Vitamin D. Es ist maßgeblich beim Aufbau von Hartgewebe  beteiligt. In einer Studie kam heraus, dass ein höherer Vitamin-D-Spiegel mit einem verringerten Risiko auf MIH einhergeht. Zudem kann es dabei unterstützen, den zurückbleibenden Zahnschmelz zu mineralisieren und damit zu stärken. Bei den betroffenen Kindern wurde zudem ein niedriger Calciumspiegel im Blut nachgewiesen. Auch könnte die Zufuhr an ausreichend Calcium eine mögliche präventive Maßnahme darstellen.

Werdenden Müttern empfehlen wir, bereits in der Schwangerschaft für die gesunden Zähne Ihrer Kleinen vorzusorgen: Folsäure, Eisen, Vitamine sowie der Verzicht auf Zigaretten senken das Risiko auf Kreidezähne.

Vereinbaren Sie jetzt einen Termin in unserer Praxis für ganzheitliche Zahnmedizin. Wir sind mit der Behandlung von Kindern mit schmerzhaften Kreidezähnen vertraut und beraten Sie, wie Sie den Zahnschmelz nachhaltig und auf natürliche Weise stärken.

Disclaimer:
Alle empfohlenen Maßnahmen in diesem Artikel stellen keine Beratung bei einem Zahnmediziner, Arzt oder Heilpraktiker dar. Die Durchführung der genannten Handlungsmöglichkeiten geschieht auf eigene Verantwortung und sollte mit Ihren behandelnden Ärzten abgesprochen werden.

Quellen

J Kühnisch 1, E Thiering 2, J Kratzsch 3, R Heinrich-Weltzien 4, R Hickel 5, J Heinrich 6, GINIplus study group; LISAplus study group (2015): Elevated serum 25(OH)-vitamin D levels are negatively correlated with molar-incisor hypomineralization. In: J Dent Res. 2015 Feb;94(2):381-7. doi: 10.1177/0022034514561657. Epub 2014 Dec 10

Dae-Woo Lee 1, Young-Jae Kim 2, Seong Oh Kim 3, Sung Chul Choi 4, Jongbin Kim 5, Ju Hyun Lee 6, Hyun Jung Kim 7, Jonghyun Shin 8, Nan-Young Lee 9, Seon-Mi Kim 10, Jiyoung Ra 11, Jihun Kim 12, Yeon-Mi Yang 13 (2020): Factors Associated with Molar-Incisor Hypomineralization: A Population-Based Case-Control Study. In: Pediatr Dent. 2020 Mar 15;42(2):134-140.

Xueming Zhang, Preston Beck, Firoz Rahemtulla, Huw F Thomas (2009): Regulation of enamel and dentin mineralization by vitamin D receptor. In: Front Oral Biol. 2009;13:102-109. doi: 10.1159/000242400. Epub 2009 Sep 21.

Wieland Elger 1 2, Christina Illge 1, Wieland Kiess 2 3, Antje Körner 2 3, Jürgen Kratzsch 4, Annett Schrock 1, Christian Hirsch 1 2 (2020): Relationship between deciduous molar hypomineralisation and parameters of bone metabolism in preschool children. In: Int Dent J. 2020 Aug;70(4):303-307. doi: 10.1111/idj.12550. Epub 2020 Feb 11.

Igor Cartaxo Fernandes 1, Franklin Delano Soares Forte 1, Fábio Correia Sampaio 1 (2020): Molar-incisor hypomineralization (MIH), dental fluorosis, and caries in rural areas with different fluoride levels in the drinking water. In: Int J Paediatr Dent. 2020 Sep 23. doi: 10.1111/ipd.12728. Online ahead of print.

Cholmakow-Bodechtel, Constanze; Füßl-Grünig, Elisabeth; Geyer, Siegfried; Hertrampf, Katrin; Hoffmann, Thomas; Holtfreter, Birte; Jordan, A. Rainer; Kocher, Thomas; Micheelis, Wolfgang; Nitschke, Ina; Noffz, Sarah; Scharf, Linda; Schiffner, Ulrich; Schützhold, Svenja; Stark, Helmut; Zimmer, Stefan (2018): Fünfte Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS V).

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Ich halte es für angebracht, die Zahnmedizin auf eine höhere Ebene zu bringen, indem wir uns auf Methoden konzentrieren, die den Körper nicht unnötig belasten und die biologischen Bedürfnisse des Menschen berücksichtigen. Meine persönliche Erfahrung hat mich gelehrt, dass es entscheidend ist, die Ursachen von Erkrankungen aufzudecken und gezielt zu behandeln.

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